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Was macht gute Berufliche Orientierung aus?

 

Im Jahr 2008 wurden Ergebnisse eines mehrjährigen, bundeslandübergreifenden Schulmodell-Vorhabens publiziert, die noch immer Beachtung finden. Bert Butz, der Leiter der wissenschaftlichen Begleitung des Programms „Schule-Wirtschaft/Arbeitsleben“, formulierte folgenden Orientierungsrahmen für Schulen:

Eine gute Berufsorientierung ist

      • integriert in das gesamte Unterrichtsgeschehen und kein Additiv zum Schulalltag, d. h. sie ist
            • als fächerübergreifende und alle Fächer betreffende Aufgabe akzeptiert,
            • wird innerhalb der Fächer im Rahmen des normalen Lernstoffs berücksichtigt und
            • spricht viele bzw. möglichst alle Jahrgänge in altersangemessener Form an;
      • stärkenorientiert angelegt, d. h. sie verfolgt das Ziel, Jugendliche so gut es geht mit Selbstvertrauen und Kompetenzen auszustatten und ihnen Wege für ein eigenständiges Leben aufzuzeigen;
      • methodisch reformiert, d. h., sie lässt den Jugendlichen stärker als Subjekt des eigenen Lernens handeln, während die Lehrkraft eher die Rolle als Moderatorin oder Moderator des Lern- und Entwicklungsprozesses einnimmt;
      • kooperativ angelegt, um schulexternes Fachwissen und Einflüsse zu nutzen sowie Lernortwechsel zu ermöglichen und Anschlüsse vorzubereiten
        und
      • reflexiv im Sinne einer ständig auf Verbesserung und Anpassung ausgerichteten
        konstruktiven Selbstkritik.

(Quelle: Bert Butz (2008): Grundlegende Qualitätsmerkmale einer ganzheitlichen Berufsorientierung. In: Famulla, G.-E. et al.: Berufsorientierung als Prozess. Persönlichkeit fördern, Schule entwickeln, Übergang sichern. Ergebnisse aus dem Programm „Schule – Wirtschaft/Arbeitsleben“. Baltmannsweiler. S. 61-62.)

Vielfältige Methoden und Kontexte - wie hier zu sehen bei „Mission ICH“ - zeichnen eine gute BO aus.

Autorenkennzeichnung
Dr. Claudia Kalisch, Esther Zimmermann
Universität Rostock, Institut für Berufspädagogik
16. August 2024