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Klischeefreie Berufliche Orientierung

Was bedeutet Klischeefreiheit?

Klischeefreiheit steht für die Entkopplung von stereotypen Rollenbildern, die es Individuen ermöglicht, ihren persönlichen Weg zu gehen, unabhängig von Geschlecht oder Herkunft. Dieser Ansatz hinterfragt gesellschaftliche Erwartungen und fördert Chancengleichheit für alle Jugendlichen. Klischeefreiheit ermutigt zur Entdeckung individueller Talente und Interessen, ohne sie durch traditionelle Geschlechterrollen einzuschränken. So entsteht ein umfassender Zugang zur Berufswelt, der zu mehr Vielfalt und Innovation führt.
 

Was ist klischeefreie Berufliche Orientierung?

Klischeefreie Berufliche Orientierung schafft Gelegenheiten für junge Menschen, ihren Beruf unabhängig von gesellschaftlichen Geschlechterklischees zu wählen. Dieser Ansatz fördert Chancengleichheit in Bildung und Beruf und motiviert Schüler:innen, ihre eigenen Interessen und Fähigkeiten zu erkunden. So können sie Karrierewege einschlagen, die ihren individuellen Stärken entsprechen, ohne durch Geschlecht oder Herkunft  eingeschränkt zu werden.
 

Wieso ist Klischeefreiheit in der Beruflichen Orientierung wichtig?

Geschlechterstereotype beeinflussen die Berufswahl junger Menschen erheblich, indem sie jahrzehntelang feste Vorstellungen von „typisch männlichen“ und „typisch weiblichen“ Berufen vermittelt haben. „Typisch weibliche“ Kompetenzen umfassen z.B. häufig Kommunikation, Empathie und Organisationsgeschick, während „typisch männliche“ Fähigkeiten beispielsweise technisches Verständnis, strategisches Denken und handwerkliches Geschick einschließen . Dies führt dazu, dass Jungen oft Berufe im Technik- und Handwerksbereich wählen, während Mädchen häufig in den sozialen oder Gesundheitssektor gehen (siehe Berufsausbildungsbericht 2023, S. 58 für die häufigsten Ausbildungsberufe 2022).

Solche vorgefassten Meinungen schränken die Interessen und Ambitionen von Jugendlichen ein, da diese sie davon abhalten, Berufe zu wählen, die nicht dem eigenen Geschlecht  entsprechen. Soziale Erwartungen, familiäre Einflüsse und mediale Darstellungen prägen ihre Entscheidungen und reduzieren die Vielfalt ihrer Berufswahlmöglichkeiten. Um eine gerechtere Berufswelt zu schaffen, ist es entscheidend, diese Stereotype zu hinterfragen und ein Umfeld zu fördern, in dem alle Jugendlichen ihre beruflichen Träume unabhängig vom Geschlecht verfolgen können.
 

Chancen einer klischeefreien Beruflichen Orientierung

Die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit in der Beruflichen Orientierung eröffnet zahlreiche Chancen für Individuen wie auch für die Gesellschaft. Durch den Abbau von Stereotypen und diskriminierenden Normen können Jugendliche ihre Talente und Interessen unabhängig von Geschlecht entfalten. Dies führt zu einer kreativeren und innovativeren Arbeitswelt, in der Vielfalt geschätzt wird.

In Anbetracht des aktuellen Arbeitskräftemangels bietet Klischeefreiheit eine entscheidende Chance: Wenn alle Jugendlichen ermutigt werden, Berufe zu wählen, die ihren Fähigkeiten und Interessen entsprechen, wird der Arbeitsmarkt attraktiver und so wächst auch der Pool an potenziellen Fachkräften.

Geschlechtergerechtigkeit stärkt zudem das Selbstvertrauen und die Motivation junger Menschen, was nicht nur zu höherer beruflicher Zufriedenheit führt, sondern auch ihre Lebensqualität verbessert. Letztendlich trägt Geschlechtergerechtigkeit zur Schaffung eines gerechten und dynamischen Arbeitsmarktes bei, der das Potenzial aller Individuen nutzt. Eine geschlechtergerechte Berufliche Orientierung zielt darauf ab, stereotype Rollenbilder abzubauen, individuelle Interessen zu fördern und junge Menschen in ihrer selbstbewussten Berufswahl zu bestärken.

Was bedeutet Gender, biologisches Geschlecht und Doing Gender?

Diese Begriffe spielen in der Beruflichen Orientierung eine entscheidende Rolle, um stereotypes Denken abzubauen und ein inklusives Umfeld zu schaffen. Ein grundlegendes Verständnis dieser Konzepte ist notwendig, um eine gerechtere und vielfältigere berufliche Orientierung zu fördern.

Gender (soziales Geschlecht)

Das soziale Geschlecht, auch als "Gender" bezeichnet, bezieht sich auf den sozial konstruierten Charakter der Geschlechtsidentität. Es umfasst kulturelle und gesellschaftliche Faktoren, die eine Person in der Gesellschaft definieren. Im Gegensatz zum biologischen Geschlecht, das bei der Geburt festgestellt wird, sind Geschlechterrollen dynamisch und variieren zwischen Kulturen und über die Zeit.

Biologisches Geschlecht

Das biologische Geschlecht, im Englischen auch als "Sex" bezeichnet, basiert auf physischen Merkmalen wie Chromosomen, Geschlechtsorganen und hormonellen Profilen, die bei der Geburt festgestellt werden.

 

 

Doing Gender

Der Begriff beschreibt, wie Geschlechtsunterschiede durch alltägliche Interaktionen und Praktiken geschaffen werden. Geschlecht wird somit als soziales Konstrukt verstanden, das in den Handlungen und Verhaltensweisen von Menschen herausgebildet wird. Entscheiden sich Jugendliche für „typisch weibliche“ oder „typisch männliche“ Berufe, reproduzieren sie in gewisser Weise diese Geschlechtskonstruktionen.

Umsetzung einer klischeefreien Beruflichen Orientierung an Schulen

Hier finden Sie vertiefende Informationen.