Welche Finanzierungsmöglichkeiten gibt es?
Fehlende finanzielle Mittel sind das häufigste Hindernis für Berufliche Orientierung. Rein rechtlich ist Berufliche Orientierung eine gesetzliche Aufgabe von Schulen und damit der Schulträger dafür verantwortlich, die Umsetzung möglich zu machen. In den allermeisten Fällen gibt es allerdings kein entsprechendes Budget. Was also tun?
Der einfachste Weg ist vermutlich, sämtliche Kosten auf die Kinder bzw. Eltern umzulegen. Damit stößt man aber schnell an die Belastungsgrenzen einzelner Familien.
Wenn es rein um die Fahrtkosten geht, lohnt sich trotzdem eine Anfrage beim Träger des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Nicht selten können hier Sonderkonditionen gewährt werden, die aber oft an bestimmte Bedingungen (z.B. bestimmte Fahrtzeiten) gekoppelt sind. Sich hier einmal schlau zu machen, kann also massiv Geld sparen.
Die jeweilige zuständige Verkehrsgesellschaft ist für:
die Hansestadt Rostock - Rostocker Straßenbahn AG (RSAG)
den Landkreis Ludwigslust-Parchim - Verkehrsgesellschaft Ludwigslust-Parchim mbH (VLP)
den Landkreis Nordwestmecklenburg - NAHBUS Nordwestmecklenburg GmbH
den Landkreis Rostock - rebus Regionalbus Rostock GmbH
den Landkreis Seenplatte - Mecklenburg Vorpommersche Verkehrsgesellschaft mbH (MVVG)
den Landkreis Vorpommern-Rügen - Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Rügen mbH (VVR)
den Landkreis Vorpommern-Greifswald - VVG Verkehrsgesellschaft Vorpommern-Greifswald mbH (VVG)
Was tun, wenn das Portemonnaie leer ist?
Für die folgenden Optionen benötigen Sie am besten ein Bankkonto. Dies kann zum Beispiel das Klassenkonto oder das Konto des Schulfördervereins sein. In Einzelfällen reicht vielleicht auch eine "Sammelbüchse". Wichtig ist es, Transparenz zu erzeugen - was mit einem Bankkonto oft einfacher ist.
Spenden einwerben
Die Bereitschaft, für einen guten Zweck zu spenden ist nach wie vor hoch in Deutschland. So haben laut dem Deutschen Zentralinstitut für soziale Fragen: "Trotz wirtschaftlicher Abschwächung und Inflation ... die Menschen in Deutschland 2023 insgesamt 12,8 Milliarden Euro für gemeinnützige Zwecke gespendet." Die Bereitschaft zu Spenden ist also da und manchmal ist die größte Hürde, danach zu fragen.
Viele Schulen haben mit einem "Spendenlauf" sehr gute Erfahrungen gemacht. Die grundlegende Idee ist, dass Schülerinnen und Schüler Runden auf dem Sportplatz laufen und ein "Sponsor" für die Anzahl der gelaufenen Runden eine Summe spendet. In der Realität sind die Sponsoren meist Eltern oder Großeltern der Familie, was die Kosten wieder einseitig auf die Familien umlegt. Da die Kinder aber zusätzlich etwas Sport treiben, ist es schon besser, als einfach nur per Elternbrief eine finanzielle Beteiligung festzusetzen.
Spendenanfrage beim Unternehmen: bei Betriebsbesichtigungen oder Projekten mit einzelnen Unternehmen bietet sich an, dass Unternehmen selbst zu fragen, ob es bereit wäre, einen Teil der anfallenden Kosten zu tragen. Die meisten Unternehmen haben ein Interesse daran, dass Schülerinnen und Schüler zu ihnen kommen und sind sich darüber hinaus ihrer sozialen Verantwortung bewusst. Und da sie direkt Nutzniessende sind, muss man nicht erklären, worum es überhaupt geht.
Anders ist dies bei einem Spendenbrief oder Spendenaufruf. Hierbei geht es darum, gegebenenfalls an der Aktivität nicht beteiligte Personen zu überzeugen, für die gute Sache zu spenden. Egal, ob an den Rotary-Club, regionale Unternehmen oder im eigenen Dorf: Wichtig ist hier die klare Darstellung, wofür gespendet werden soll. Empfehlenswert ist es, verschiedene Spendengrößen anzugeben und dazu zu schreiben, was mit der jeweiligen Spendengröße umgesetzt werden könnte.
Zum Beispiel: "Mit Ihrer Spende in Höhe von 5 € kann ein Jugendlicher an diesem Projekt teilnehmen und seine Zukunft in unserer Region finden. Mit 20 € unterstützen Sie gleich 4 Junge Menschen dabei, eine berufliche Perspektive zu entdecken. Mit 50 € bieten Sie einer halben Schulklasse die Chance, dabei zu sein.
Darüber hinaus sollte es den Spendenden so einfach wie möglich gemacht werden, eine Spende abzugeben - z.B. kann ein QR-Code auf die Spendenseite leiten oder eine Spende per Paypal ermöglicht werden.
Stiftungen finden und anfragen
In Deutschland engagieren sich im sozialen Bereich auch viele Stiftungen. Diese haben in der Regel einen klar festgelegten Stiftungszweck und sind damit rein rechtlich nur begrenzt in der Lage, auf eine Anfrage unterstützend zu reagieren. Wichtig ist es also, eine passende Stiftung zu finden.
Eine Möglichkeit ist die Online-Stiftungssuche - hier sollten Sie aber etwas Zeit mitbringen. Es sind zwar viele Stiftungen gelistet, die Richtige zu finden, kann sich aber wie die Suche nach der Nadel im Heuhaufen anfühlen. Einfacher ist es, wenn man bekanntermaßen regional agierende Stiftungen kennt.
Die nachfolgende Nennung von Stiftungen basiert auf persönlichen Erfahrungen und ist weder vollständig, noch wird eine Garantie gegeben, dass Ihr Vorhaben aus einer der Stiftung gefördert werden kann. Wenn Sie weitere empfehlenswerte Stiftungen kennen, teilen Sie uns dies gerne mit.
Empfehlenswert ist die Prüfung, ob für die Region eine Stiftung der Sparkasse existiert und einen entsprechenden Stiftungszweck hat. Hier eine Übersicht der Sparkassenstiftungen.
Gute Erfahrungen mit Schulprojekten im Raum Westmecklenburg hat die G.C. Pon Stiftung gGmbH. Projekte im landwirtschaftlichen Bereich, aber auch Fahrten zu Betriebsbesichtigungen anderer Branchen werden gegebenenfalls auf Anfrage unterstützt.
Mit dem Satz "Wir tun alles dafür, dass Kinder und Jugendliche die richtige Berufswahl treffen." positioniert sich auch die Peter-Jensen-Stiftung als starke Unterstützerin schulischer Bildungsarbeit.
An den Nachweis der Aktivitäten denken!
Egal ob für Stiftungen oder Sponsoring - der Nachweis für die Verwendung der Mittel ist von großer Bedeutung. Bei der Förderung über eine Stiftung wird diese Ihnen mitteilen, welchen Nachweis sie benötigt. In vielen Fällen reichen ein Bilderprotokoll mit Fotos der Aktivität und die entsprechenden Rechnungen. Viele Fotos zu machen, zahlt sich also aus - auch für die spätere Öffentlichkeitsarbeit. Ein Artikel in der Zeitung oder auf der schuleigenen Homepage verbunden mit einem Dankeschön an die Sponsoren oder Stiftung erhöht die Bereitschaft, auch bei zukünftigen Projekten zu unterstützen.